Herzlich willkommen bei der Topothek Nußdorf und Umgebung!
Aufgrund meines Interesses an alten Ansichten aus Nußdorf und Umgebung und wegen meiner „Umtriebigkeit“, so wie es viele Nußdorfer bezeichnen und mir schon Einiges an Fotomaterial zur Verfügung gestellt haben, war ich motiviert die Topothek zu betreuen.
Über Bildmaterial, das vielleicht in Ihren Fotoalben verborgen ist, würde ich mich sehr freuen.
Viel Vergnügen beim Blättern in den Nußdorfer Ansichten wünscht Ihnen Thomas Bajer, der seine Kindheit in Nußdorf verbracht hat und seit 1984 wieder hier beheimatet ist.
Bei Fragen und Anregungen stehe ich gerne zur Verfügung unter:
thomas.bajer@kapitalundsicherheit.com
Tel.: 0699 1898 0003
Der Ort Nußdorf wird bereits 1081 in einer Urkunde genannt. Damals erhielt Markgraf Leopold von Österreich in Anerkennung seiner Leistungen als Vogt des Bistums Passau von diesem drei Höfe samt 70 Hörigen als Lehen, einen davon zu Nußdorf.
1194 wird der Ort im Saalbuch von Göttweig erwähnt. Der „Nuzberc“ wird 1226, der „Nuzpach“, später auch Schreiberbach, wird 1297 erstmals genannt. Wahrscheinlich geht der Name auf die Herren von Nuzdorf zurück, die seit Leopold dem Heiligen bis ins 13. Jh. markgräfliche Forstmeister waren. Schon damals war der Ort wegen seines guten Weines bekannt. Zu dieser Zeit gehörte Nußdorf zur Pfarre Heiligenstadt.
Seit dem 15. Jh. hatte der Ort eine dem hl. Thomas geweihte Kapelle und einen eigenen Priester. Erst 1783 wurde Nußdorff zur Pfarre erhoben, und 1887 wurde die neue Kirche fertiggestellt. Die alte Thomaskapelle wandelte man bei dieser Gelegenheit in eine Schule um.
In seiner ältesten Form dürfte Nußdorf ein T-förmiges Straßendorf entlang der heutigen Kahlenberger Straße, Greiner- und Hackhofergasse gewesen sein. Die Hammerschmidtgasse verband es mit Heiligenstadt und die Kahlenberger Straße mit Grinzing. Die jetzige Heiligenstädter Straße war bereits zur Römerzeit ein Verbindungsweg nach Asturis, dem heutigen Klosterneuburg gewesen.
Noch im 19. Jh. fand man in dieser Gegend große Nussbaumalleen, und die alten Siegel der Gemeinde zeigen einen Baumstrunk, aus dem rechts und links je ein Zweig mit Blättern und Nüssen hervorwachsen. Typisch für die Ortschaft Nußdorf ist die Anlage als „fränkisches Reihendorf“, erkennbar an den Grundstücken entlang der Kahlenberger Straße. Sie geht auf die Neubesiedlung der Gegend nach der Vertreibung der Magyaren nach 960 zurück.
Den meisten Nußdorfern ist nicht (mehr) bekannt, dass es Überreste einer Stammsage gibt: Mittelalterliche Chroniken berichten von Herzögen, die in grauer Vorzeit Österreich, das damalige Tantomo oder Rarasma, von Nußdorf aus beherrschten. Ursprünglich sollen sie Heiden gewesen sein, von 1482 v. Chr. bis 384 nach Chr. aber Juden. Ihre Grabmäler sollen die „Tumuli“ sein, die man nicht nur in Nußdorf und im Kahlenbergerdorf, sondern auch in Stockerau findet. Der erste dieser Herzöge, der in Nußdorf begraben worden sein soll, war Ratham, Sohn des Herzogs Saban. Er war mit Sanna, der Herzogin von Peheim (Böhmen) verheiratet. Andere Herzöge wurden „unter dem Chalmperg“, andere „nyderhalb Nustorff“ bestattet. Danke an Hans Scholda aus Nußdorf für diese Beschreibung!